Leichtathletik und Studium in Kalifornien- Zu Besuch bei Jessie Maduka

Hallo Jessie! Wir freuen uns mit deiner Erfahrung als Experte, sowohl aus dem DLV und in Los Angeles, den jungen Sportlern helfen zu können, ihren Traum von einem Sportstipendium zu verwirklichen.

 

Was sind deine sportlichen und akademischen Ziele?  

Mein sportliches Ziel ist es, auch die nächsten Jahre noch auf hoher nationaler und internationaler Ebene Sport zu betreiben. Da ich ja jetzt auch Teil eines Uni-Teams in den USA bin, ist das höchste Ziel hier natürlich, sich für die NCAAs (die nationalen Meisterschaften) zu qualifizieren. Außerdem möchte ich natürlich auch meinen Psychologie-Abschluss erfolgreich beenden. 

Wie gut muss man sein für ein Sportstipendium in der Leichtathletik? Wie empfindest du das Niveau bei den Wettkämpfen?

Das Anforderungsniveau richtet sich danach, ob es eine NCAA D1 oder D2 Uni ist. Für ein Vollstipendium an einer D1 Uni sollte man zumindest die Qualifikationsnorm für die Deutschen Jugendmeisterschaften erreichen.

Das Niveau hier bei Wettkämpfen entspricht in etwa dem wie bei Landesmeisterschaften und höher. Die Teams der Universitäten haben natürlich auch ältere Athleten, die dann sehr gute Leistungen erzielen. Generell sind die USA die Besten im Leichtathletikbereich, was sich hier auch in den Wettkämpfen widerspiegelt.

Erzähl uns bitte ein bisschen über deine Uni und deinen Alltag als Sportler an einer Amerikanischen Universität! 

Als Student-Athlete bekommt man glücklicherweise sehr viel akademische Unterstützung. Mentoren und Tutoren geben Tipps und Ratschläge dazu wie man seine akademischen Leistungsziele erreichen kann. Das Niveau der Kurse variiert sicher je nach Uni, aber generell würde ich sagen, dass vor allem die Kurse im ersten Jahr relativ gut zu meistern sind, da es sich hier um eine Grundausbildung handelt, die die meisten schon in der Oberstufe hatten.

Der Trainingsalltag hier, zumindest für mich, ist ähnlich wie zu Hause. Die Sportplätze sind hier allerdings direkt auf dem Campus, sodass man sich lange Wege spart. Wenn wir mal nicht trainieren oder lernen bleibt immer noch Zeit für Team Aktivitäten, auf Teambonding wird hier viel Wert gelegt

Gibt es Unterschiede in der Organisation bzw. im Trainingsalltag?

Die größten Unterschiede für mich sind die besseren Trainingsmöglichkeiten, Physios und Ärzte die immer zur Verfügung stehen und dass man zu den meisten Wettkämpfen fliegt oder eine lange Anfahrt hat.
Zu Hause ist es ja sonst oft so, dass man 30min bis 4 Stunden fährt, hier fliegt man schon mal 4 Stunden, oder fährt 12.

Wie klappt die Abstimmung mit dem DLV (z.B. Abstellung zu internationalen Wettkämpfen,…)?  

Bis jetzt hat die Verständigung gut geklappt. Dank Whatsapp und Co kann man auch gut mit Bundestrainern oder Landestrainern kommunizieren.

Was sind die Vorteile einer Sportagentur wie Athletes USA?

Als ich mich entschieden habe für mein Studium in die USA zu gehen, war ich zuerst vollkommen überwältigt. Ich wusste nicht, wie man mit Coaches Kontakt aufnimmt oder worauf man achten muss. Eine Agentur übernimmt fast alles und man muss nur sein Profil erstellen. Ich hatte superschnell viele Anfragen von Unis die mich rekrutieren wollten und ich konnte dann  zusammen mit meiner persönlichen Assistentin die besten Unis auswählen. Der nächste Schritt ist es, seine Englischtests (SAT, TOEFL) zu absolvieren. Auch hier habe ich wieder Unterstützung bekommen. Von der Anmeldung bis zur Auswahl der richtigen Lernmaterialien. Auch wenn die Preise einer Agentur im ersten Moment viel erscheinen, muss man bedenken, dass das Studium über vier Jahre bis zu $200,000 kosten kann und dass ein besseres Stipendienangebot die Kosten in den meisten Fällen bereits im ersten Jahr kompensiert. Man muss während der Zeit in den USA nur seine Flüge bezahlen. Verpflegung und Unterkunft wird von der Uni gestellt. Seit neustem gibt es an D1 Unis sogar als Bonus noch ein Taschengeld über welches man frei verfügen kann.